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Telekosmos-Praktikum

Teil 1

• Title
• Heinz Richter
• Inhaltsverzeichnis
• Wichtige Hinweise
• Auswahl von Geräten
• Einleitung

A. Wir richten unser Experimentierlabor ein
B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt
C. Mit Halbleiterdioden auf du und du
D. Mit dem Transistor ist alles zu machen
Schlusswort
Anhang
I. Anwelsung zum Aufbau
II. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen

• Versuchsverzeichnis
• Stichwortverzeichnis
• Accessories
• Norm-Schaltzeichen nach DIN


6. ... und Innenwiderstände, Aussenwiderstände ...

In jeder Stromquelle befindet sich ebenfalls ein - meistens allerdings nur kleiner - Widerstand, da ja das Material, aus dem die Stromquelle aufgebaut ist, nie ganz widerstandsfrei sein kann. Dieser Widerstand heisst Innenwiderstand. Er wird von dem im äusseren Stromkreis vorhandenen Strom ebenfalls durchflossen, so daß auch an ihm ein Spannungsabfall auftritt. Wenn wir daher einen Stromkreis schliessen, so muss die an den außeren Anschlüssen meßbare Spannung der Stromquelle kleiner werden, denn sie wird um den Spannungsabfall am Innenwiderstand vermindert. Dieser Spannungsabfall wiederum ist um so größer, je größer der Innenwiderstand Ri und der Stromkreis- oder "Belastungsstrom" I ist. Die unter Belastung an der Stromquelle gemeßene Spannung U heisst Klemmenspannung, die bei fehlender Belastung feststellbare höhere Spannung heisst Leerlaufspannung E oder EMK 1). Der im äusseren Stromkreis liegende Widerstand wird auch Aussenwiderstand (Ra) oder Belastungswiderstand genannt.

Für den Innenwiderstand Ri gilt demnach Ri = (E - U)/I und für den an Ri auftretenden Spannungsabfall Ui = I · Ri.

7. ... sowie Parallelschaltungen.

Man kann die beiden Widerstände auch so schalten, daß sie für den Strom zwei getrennte Wege bilden (Schaltbild Abb. 8). Der Stromkreis ist einerseits über den linken, anderseits über den

Abb. 8. Zur Wirkung der Parallelschaltung
Abb. 8. Zur Wirkung der Parallelschaltung

Abb. 9. Aufbauzeichnung zu Abb. 8
Abb. 9. Aufbauzeichnung zu Abb. 8

rechten Widerstand geschlossen. Durch jeden Widerstand fliesst ein Strom, in dem gesamten Stromkreis jedoch fliesst die Summe beider Ströme. Bei zwei kleinen Flüssen, die sich zu einem großen vereinigen, liegen dieselben Verhältnisse vor. Die in Abb. 8 dargestellte Schaltung heisst Nebeneinander- oder Parallelschaltung. Hier addieren sich die Ströme zu einem Gesamtstrom, so dass der zustande kommende Gesamtstrom größer als der groesste der Einzelströme ist. Der Gesamtwiderstand dagegen ist kleiner als der kleinste Teilwiderstand, was sich aus dem Ohmschen Gesetz leicht erklaert. Bei der Parallelschaltung addieren sich die Leitwerte, also die reziproken Widerstandswerte. Wir weisen das leicht an hand des Versuchs nach Abb. 8 bzw. 9 nach; der sich einstellende Strom wird kleiner, wenn wir den einen oder anderen Widerstand durch Abklemmen des Drahtes unterbrechen. Man rechne das Beispiel zahlenmaessig einmal nach und vergleiche das Ergebnis mit den in Abb. 8 eingetragenen Zahlenwerten!

Bei der Parallelschaltung gilt für die Strome: Ig = I1 + I2 + ...

und für die Widerstände: 1/Rg = 1/R1 + 1/R2 ...

Hat man nur zwei Widerstände, so kann man auch mit der Formel Rg = (R1 · R2) / (R1 + R2) rechnen.

1) Auch Urspannung genannt.