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Telekosmos-Praktikum

Teil 1

• Title
• Heinz Richter
• Inhaltsverzeichnis
• Wichtige Hinweise
• Auswahl von Geräten
• Einleitung

A. Wir richten unser Experimentierlabor ein
B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt
C. Mit Halbleiterdioden auf du und du
D. Mit dem Transistor ist alles zu machen
Schlusswort
Anhang
I. Anwelsung zum Aufbau
II. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen

• Versuchsverzeichnis
• Stichwortverzeichnis
• Accessories
• Norm-Schaltzeichen nach DIN


Einleitung

Radiotechnik und Elektronik werden immer wichtiger und interessanter. Wer hätte nicht den Wunsch, diese Gebiete durch eigene praktische Versuche kennenzulernen? Das hier vorliegende KOSMOS-Elektroniklabor erfuelit diesen Wunsch in einem Ausmass, daß jeder, der mit Liebe und Sorgfalt die Versuche durcharbeitet, einen praktischen Überblick über alle wichtigen Tatsachen und Erscheinungen der Radiotechnik und Elektronik gewinnen kann. Das Labor hat eine Doppelfunktion: Einerseits ermöglicht es den schnellen Aufbau effektvoller Schaltungen ohne Gedankenarbeit, andererseits bietet es für den, der den Text studiert, eine gruendliche praktische Ausbildungsmöglichkeit. Schon etwa 14-15 jährige Interessenten mit guter Volksschulbildung können ohne sonstige Vorkenntnisse den Darlegungen des Buches folgen.

Wir beginnen beim Aufbau der Schaltungen mit den einfachsten Grundlagen, kommen aber bald zu hochinteressanten Geräten, die nicht nur praktisches Verständnis vermitteln, sondern auch nuetzliche Helfer darstellen. So können wir z. B. ein kleines, praktisches Blinkgerät bauen, erhalten aber auch einfache, brauchbare Empfänger. Wir werden sehen, wie Transistorverstärker und drahtlose Sender arbeiten, wie Tongeneratoren aufgebaut werden usw. Schliesslich lassen sich beispielsweise ein Elektrisierapparat, ein Gleichspannungswandler, ein Warngerät, verschiedene Meßgeräte usw. herstellen. Ganz besonders reizvoll sind die lichtelektrischen Versuche, die uns zeigen werden, wie man Lichtschranken baut oder sich elektronisch wecken lassen kann. Dabei ergibt sich auch eine Einbrecher-Alarmanlage. Wir werden sehen, wie man mit Licht "Klavierspielen" kann usw. Auch eine Wechselsprechanlage und einen Lautsprecher-Schallplattenverstärker werden wir uns bauen. Das auf S. 171 ff. zusammengestellte Versuchsverzeichnis gibt einen ausführlichen Überblick. Insgesamt sind 182 Versuche möglich! Daneben lernt der Experimentierende spielend alle wichtigen radiotechnischen und elektronischen Grundlagen wirklich kennen. Er durchläuft einen systematischen Lehrgang, und am Ende steht als Erfolg ein Wissen, das auch eine bedeutsame berufliche Grundlage darstellt. Deshalb ist unser System gerade für den jungen, technisch interessierten Menschen von großem Wert. Die selbständige Durchführung von Versuchen vermittelt - das ist eine alte Erfahrungstatsache - ein ungleich lebendigeres Wissen als das Studium von Lehrbuechern, die den Stoff oft in trockener und abstrakter Form dem Leser darbieten.

Experimentierpraxis in der hier gebotenen Form bietet in der heutigen Zeit, die von technischen Dingen wie nie zuvor durchdrungen ist, neuartige und äusserst zukunftsreiche Berufsaussichten. Wer später einmal als Radiotechniker oder Elektronikfachmann tätig ist, kennt keine Existenzsorgen mehr; ihm eroeffnen sich glänzende Verdienstmöglichkeiten, ferner Befriedigung und Freude an seinem Beruf. Den Anstoss dazu soll unser Elektronik-Labor geben. Es ist für reinen Batteriebetrieb, also ohne Netzanschluss, entworfen. Der Grundkasten XG bildet einen organischen Stamm, den man ganz nach Belieben durch Zusatzkaesten ausbauen kann, bei denen das Schwergewicht entweder auf der Radio- bzw. Übertragungstechnik oder auf der Elektronik liegt (siehe auch das auszugsweise Versuchsverzeichnis für die Zusaetze XS und XR auf den Seiten 4 bis 6). Zum Ausprobieren von Verstärkerschaltungen ist ein Plattenspieler mit Kristallsystem vorteilhaft. Besonderes Versuchsmaterial braucht nicht angeschafft zu werden.

Die Messtechnik haben wir in der Erkenntnis, daß unser Elektroniklabor auch für Lehrzwecke, für Schueleruebungen usw. Anwendung findet, stärker berücksichtigt, und zwar in folgender Weise: Erstens sind über den ganzen Text hinweg Messhinweise und meßtechnische Erlauterungen eingestreut, soweit sie im Rahmen des jeweils behandelten Stoffes wichtig und interessant erscheinen. Zweitens wurde der Abschnitt VI, der ohnehin nur meßtechnischen Dingen gewidmet ist, stärker ausgebaut. Messen bedeutet Wissen; wir wollen es den Benuetzern unseres Experimentierlabors nicht vorenthalten.

Mit der Wiedergabe einiger weniger Schaltungen und dem Hinweis, die Phantasie des Benuetzers werde wohl noch weitere finden, haben wir uns nicht begnügt. Erstens ist es gerade für den Anfänger wichtig, daß er Schaltungen serviert bekommt, die auch ohne Vorkenntnisse gehen, zweitens birgt eine solche "Generalvollmacht" die Gefahr der Zerstörung wertvoller Teile in sich. Dieses Risiko wollen wir unseren Freunden nicht aufbuerden. Man kann, wenn man will, Schaltungen nach eigenem Gutduenken variieren, muss dann aber die erwähnte Gefahr in Kauf nehmen. Technische Vorkenntnisse werden von dem Benuetzer unseres Elektroniklabors überhaupt nicht gefordert, denn der Abschnitt B bringt die einfachsten elektrotechnischen Grundlagen. Der Benuetzer ist außerden aller mechanischen Schwierigkeiten enthoben; saemtliche Einzelteile und das Chassis des Kastens sind so hergerichtet, daß man lediglich den beigegebenen Schraubenzieher und seine Finger braucht, um sofort arbeiten zu können. Handwerkliches Koennen wird also für das erfolgreiche Arbeiten mit dem KOSMOS-Elektroniklabor nichtvorausgesetzt. Nach der einmaligen Montage lassen sich saemtliche Schaltungen mit Hilfe unserer neuartigen Spezialklemmen ohne langwieriges Schrauben oder Loeten in sicherer, aber nicht in primitiver Form aufbauen.

Unser Lehrgang ist absolut modern und entspricht dem heutigen Stand der Technik. Sehr empfehlenswert ist das gleichzeitige Studium der vierbaendigen "Schule der Radiotechnik und Elektronik" vom gleichen Verfasser, die in der neuesten Auflage allen modernen Anforderungen entspricht und sogar die "Technik der Zukunft" berücksichtigt.

Was allgemein über die Montage und Handhabung der Teile zu sagen ist, ergibt sich aus den Ausführungen von Abschnitt A. Dort wird auf die ausführliche Montageanleitung am Schluss des Buches verwiesen, mit der man sich zuerst befassen muss. Dann kann man mit den in den Abschnitten B, C und D beschriebenen Experimenten unbesorgt beginnen.

Dieses Buechlein ist keine Gebrauehsanweisung im landläufigen Sinne, sondern ein fester und unentbehrlieher Bestandteil der Experimentierausruestung selbst. Man kommt nur dann zu einem Erfolg, wenn man sich an die Angaben dieses Buches hält und es immer wieder zu Rate zieht.

Unser Experimentierlabor ist nicht das Werk eines einzelnen, sondern eine Gemeinschaftsarbeit. Der mechanisch-konstruktive Teil wurde in der Lehrmittelabteilung des Telekosmos-Verlages geleistet, wobei sich vor allem Herr Konstrukteur Link durch hervorragende Ideen ausgezeichnet hat. Dasselbe gilt von Herrn Ing. Schöne, dem Entwicklungsleiter des Lehrmittelverlages, der außerdem als Koordinator des Ganzen wirkte und viele wertvolle Ideen und Erganzungen beigesteuert hat. Bei seiner Arbeit wurde er besonders von den Herren stud. ing. S. Rau und J. Weimer unterstuetzt. Der Verfasser dieses Buches hat lediglich die Konzeption der Experimentierkaesten und das Schaltungsprogramm aufgestellt sowie die Schaltungen nach Auswahl der benötigten Einzelteile ersonnen und entworfen. Inzwischen ist das KOSMOS-Netzsteuergerät KOSMODYN erschienen, das die gefahrlose Steuerung von Starkstromgeräten durch unsere Schaltungen ermöglicht. Im Text wird von Fall zu Fall darauf hingewiesen, naehere Einzelheiten siehe Anzeige auf der letzten Seite dieses Buches.

H. Richter

Anmerkung zur 5. Auflage

Schon nach kurzer Zeit waren 4 große Auflagen des Elektronik-Labors XG vergriffen, ein Beweis für das große Interesse an unserem Telekosmos-Praktikum. Das Versuchsprogramm wurde daher, von einigen Kleinigkeiten abgesehen, unverändert übernommen. Verschiedentlich könnten wir den Hinweisen aus dem Benuetzerkreis manche wertvolle Einzelheit entnehmen und haben alles getan, urn die Experimentierausruestung und die Aufbaubeschreibung noch besser den praktischen Beduerfnissen anzupassen. Zusammen mit dem inzwischen erschienenen Superzusatz XS und dem Zusatz XR steht unseren Freunden nunmehr ein überaus vielseitiges Experimentierprogramm mit fast 650 Einzelexperimenten zur Verfuegung.