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Telekosmos-Praktikum

Teil 1

• Title
• Heinz Richter
• Inhaltsverzeichnis
• Wichtige Hinweise
• Auswahl von Geräten
• Einleitung

A. Wir richten unser Experimentierlabor ein
B. Elektrotechnik, in Versuchen erlebt
C. Mit Halbleiterdioden auf du und du
D. Mit dem Transistor ist alles zu machen
Schlusswort
Anhang
I. Anwelsung zum Aufbau
II. Anleitung zum Prüfen und Reparieren von Einzelteilen

• Versuchsverzeichnis
• Stichwortverzeichnis
• Accessories
• Norm-Schaltzeichen nach DIN


5. Dioden schuetzen wertvolle Teile

Wir wissen aus Abschnitt B, daß man einen Elektrolytkondensator niemals falsch polen darf, weil er sonst defekt wird. Eine solche Falschpolung kann jedoch mitunter unbeabsichtigt vorkommen. Wiederum hilft uns die Diode, was wir baim Erproben der Schaltung nach Abb. 43 (Aufbau Abb. 44) schnell erkennen. Die Diode D ist über den Schutzwiderstand R so an den Elektrolytkondensator C gelegt, dass die Gleichspannung nur in dieser Polarität an C wirksam werden kann. Polen wir die Batterie um, so kann dem Kondensator nichts passieren, denn die Diode arbeitet jetzt in Sperrichtung; eine Ladung des Kondensators in falscher Richtung ist also überhaupt nicht denkbar. Zum Nachweis läßt sich das Galvanometer oder das Ultron (25 V) verwenden. Natuerlich braucht man in Schaltungen, die mit fest zusammengebauten Teilen arbeiten, solch eine Schutzmassnahme nicht; sie kann sich aber bei Experimenten als recht nuetzlich erweisen und die Beschaedigung der nicht gerade billigen Elektrolytkondensatoren verhueten.

Die Diode als Schutz für Falschpolung von Elektrolytkondensatoren
Abb. 43. Die Diode als Schutz für Falschpolung von Elektrolytkondensatoren

Aufbauzeichnung zu Abb. 43
Abb. 44. Aufbauzeichnung zu Abb. 43

6. Was Dioden sonst noch können

Mit den vorstehenden Anwendungsbeispielen haben wir nur einige ganz wenige Moeglichkeiten kennengelernt. Weitere Anwendungen seien hier nur angedeutet. Will man z. B. aus einem nur für Gleichstrom geeigneten Messinstrument einen Wechselstrommesser machen, so braucht man nur eine Diode vorzuschalten; dann kann man z. B. ein Drehspulinstrument auch für Wechselstrommessungen verwenden. Die Abb. 37 enthält auch diese Anwendungsmöglichkeit. Ein wahrer Tummelplatz für Dioden ist die Fernseh- bzw. Rundfunk-Empfangstechnik. In jedem modernen Radioempfänger finden wir einige Dioden, die dort die verschiedensten Funktionen übernehmen, worauf wir in Abschnitt D/III noch ausführlich zu sprechen kommen. Besonders in Farbfernsehempfängern wimmelt es geradezu von Hilfsdioden, die dort für automatische Regelungen aller Art herangezogen werden. Man kann mit geeigneten Dioden Spannungen begrenzen, verschiedene Wechselspannungen mischen, Regelspannungen und Impulse erzeugen, Zeitschalter damit aufbauen, Galvanisiereinrichtungen aus dem Wechselstromnetz betreiben, Akkumulatoren aus dem Wechselstromnetz laden, Kontakte entstören, indem man die Germaniumdiode parallel zu dem zu entstörenden Kontakt schaltet, Relais klapperfrei betätigen usw. usw. Im Verlauf dieses und der späteren Anleitungsbuecher werden wir noch so oft auf Dioden stossen, daß wir uns an dieser Stelle mit den besprochenen Andeutungen begnügen wollen.